Nachdem wir uns im Jahr 2003 nun doch endlich entschieden hatten, unseren
Traum zu verwirklichen und unsere Reise definitiv in Angriff zu nehmen,
stellte sich sehr schnell die Frage, mit welchem Gefährt wir dies bewerkstelligen
wollten.
Inspiriert durch diverse Reiseberichte, Erfahrungsberichte im Internet,
Zeitschriften und sonstigem Infomaterial wurde schnell klar, dass wir mehr
brauchen, als nur einen alten
VW-Bus oder eine 2CV, womit man bewiesenermaßen ja auch sehr spannende
Reisen quer durch alle Kontinente unternehmen kann.
Aber da ich (mehr oder weniger als Verantwortlicher für die Technik
auf unserer Reise…) nicht unbedingt jeden Tag mit der Angst, dass
etwas am Auto passiert, verbringen wollte, begann ich mich mit der Frage
auseinander zu setzen, was für ein Auto für unsere Bedürfnisse
geeignet und sehr robust ist und dazu noch einen kräftigen und "sparsamen"
Dieselmotor ohne wilde elektronische Motorsteuerungen usw. besitzt.
Als "Greenhorn" auf dem Geländewagen-Reisemobil-Sektor habe
ich mich zunächst natürlich erstmal mit den guten alten Landys
beschäftigt. Nachdem ich mir genügend Berichte und Literatur durchgelesen
hatte, mit diversen Leuten gesprochen und sogar beim Landypoint in Sigmaringen
bei Urs war, musste ich feststellen, dass die alten Serie II & III Landys
ja leider nur mit wirklich unglaublich leistungsschwachen aber verbrauchsfreudigen
2,2 Liter/ 60 PS Dieselmotörchen ausgeliefert wurden.
Nach intensiver Recherche sind wir zu dem Schluss gekommen, nicht mit einem
Landrover los zu fahren. Ein G-Modell von Mercedes kam auch nicht in Frage.
Es blieb somit eigentlich nur noch ein Auto für die weite und relativ
strapaziöse Reise übrig... ein Toyota Landcruiser.
Nachdem ich in Frankfurt auf der Straße zufällig meinen ersten
BJ 45 zu Gesicht bekommen hatte, war die Entscheidung gefallen. Ich war
sofort Feuer und Flamme, mehr über das Auto zu erfahren. Das war genau
das Fahrzeug, was wir brauchten: Unkaputtbar, sympathisches, in aller Welt
bekanntes Design und mit einem vernünftigen Motor!
Meine Freundin und Reisepartnerin Jessica brauchte ich nicht überzeugen.
Sie war auch sofort Feuer und Flamme.
Nun ging es darum, ein geeignetes Auto für uns zu finden. Denn wer
einen guten 45'er hat, verkauft ihn in der Regel nicht einfach so. Übelste
Rostbeulen wurden zu horrenden Preisen angeboten, bis wir endlich einen
schönen 45er fanden. Den bekamen wir zwar nicht, weil der Besitzer
doch zu sehr an ihm hing, aber dafür bekamen wir die Telefonnummer
von Marcel Kimmig, dem Vorsitzenden des Alt- Toyota- Landcruiser- Club www.atlc.de.
Ein Glücksfall für uns!
Mit Marcel nahmen wir dann schnell Kontakt auf und trafen uns in der Nähe
von Karlsruhe, um einen 45'er mit Wohnkabine anzuschauen. Das war allerdings
nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Kurz vor Sylvester 2003/2004
sind wir dann noch mal nach Burscheid zu Axel Schumacher gefahren, der einen
echt guten 45'er stehen hatte. Jedoch war der komplett "nackig"
und auch nicht gerade günstig – also auch nichts für uns.
Nachdem sich die Preisschraube für unser Auto immer weiter nach oben
drehte und wir zu der Überzeugung kamen, dass es nicht das Schlechteste
wäre, ein Auto zu kaufen, welches schon eine gewisse technische Ausstattung
aufweist, wurde die Suche nicht unbedingt einfacher.
Dann rief uns irgendwann Marcel an und lud uns Ende Januar 2004 zu einem
kleinen privaten "Landcruiser-Treffen" im verschneiten Schonach
ein.
Dort lernten wir Joachim aus Überlingen und seinen traumhaften BJ 45
kennen.
Mit
großem (selbstgebauten) Aufstelldach aus Edelstahl, 120-Liter-
Zu verkaufen war der natürlich nicht!
Nachdem wir dann auf der Hütte einen sehr netten Tannenzäpfle-Abend und einige Stunden am Lagerfeuer im Schneegestöber verbracht hatten, ich erzählt hatte, was wir vorhaben und wofür wir einen 45'er suchen, kam Joachim am Sonntag auf mich zu und meinte, das er den Wagen unter Umständen eventuell doch verkaufen würde.
Sechs
Wochen später erhielten wir die frohe Botschaft:
Wir können den Cruiser kaufen, wenn wir noch Interesse hätten.
Klar, hatten wir! Was für ein Glück! Zwei Wochen später fuhren
wir nach Überlingen und machten den Kauf perfekt.
Endlich, nach einem Jahr Recherche und Suche, hatten wir das Auto unserer
Träume für die Reise unserer Träume! Vielen Dank noch mal
an Joachim! Wer mal im Bodenseekreis einen Zaun braucht, wende sich bitte
vertrauensvoll an ihn! Zaunbau Schubert, Überlingen.